Monat: Mai 2016

Höhenangst auf der VR-Schaukel

VR Schaukel

Virtual Reality war für mich bisher eher so ein Gamer-Thema. Nichts, was mich im Moment sonderlich interessiert, weil die bisherigen Anwendungen mich nicht betreffen. Aber auf der #rpTEN in Berlin hatte ich erstmals eine Erfahrung mit der virtuellen Realität, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Und zwar konnte man sich auf eine Schaukel setzen, die von der Decke hing und über eine VR-Brille in einer Comicwelt hochschaukeln bis in den Weltraum. Das Gefühl dabei war wirklich irre … ich habe tatsächlich leichte Höhenangst bekommen und es hätte mich eine ziemliche Überwindung gekostet, einfach abzuspringen – obwohl man rational ja weiß, dass der Boden nur ein paar Zentimeter entfernt ist. Schon spannend, wie unsere Sinne sich täuschen lassen. Jedenfalls hat dieses kleine Erlebnis mein Interesse an VR geweckt und ich bin gespannt, was da so an Anwendungen auf uns zu kommt in den nächsten Jahren.

 

 

Kirschblüte in Japan: Hanami in Parks

Ein Park in Kyoto

Die beliebteste Art, die Kirschblüte in Japan zu feiern, ist beim Picknick im Park, am besten direkt unter einem Kirschbaum. Dafür werden in einigen Parks, wie auch dem Ueno Park, lange Streifen rechts und links der Alleen mit blauen Planen fürs „Hanami“ ausgelegt. In anderen Parks wiederum bringt man sich seine eigene Plane mit. Egal wo in Tokyo ein Kirschbaum mit etwas Grünfläche darunter zu finden ist – zu dieser Jahreszeit sitzt mit Sicherheit eine Gruppe darunter und picknickt, und zwar mittags, nachmittags und abends. Wir selbst haben auch ein kleines Kirschblütenpicknick gemacht. Die Bento-Sets, die es in Japan überall zu kaufen gibt, eignen sich hervorragend dafür. Interessanterweise durften wir in den Park, in dem wir picknickten, keinen Alkohol mitbringen. Wie üblich in Japan zahlten wir Eintritt und unsere Taschen wurden vor Einlass kontrolliert. Es war also eine recht gesittete Hanami-Erfahrung. Dass es auch anders geht, haben wir im Yoyogi-Park erlebt, der zu den progressiveren in Tokyo gehört: Er hat keine Öffnungszeiten, man bezahlt keinen Eintritt und auf den Wiesen tummeln sich Teenager, Musiker und Tanzgruppen. Dort wurde dann doch recht wild gefeiert und der Alkohol floss in Strömen – zumindest haben wir den Zustand der Leute, die den Park verließen, so gedeutet.

Wir hatten eine grüne Plane.

Wir hatten eine grüne Plane.

Blick vom Tokyo Tower auf Hanami-Planen

Blick vom Tokyo Tower auf Hanami-Planen

Kirschblüte im lockeren Yoyogi-Park

Kirschblüte im lockeren Yoyogi-Park

Kirschblüte in Japan: Volksfest am Meguro River

Kirschbäume entlang des Meguro River in Tokyo

Wir hatten richtig Glück, denn als wir Ende März in Tokyo ankamen, erwischten wir gerade den Höhepunkt der Kirschblüte. Und die ist in Japan so viel mehr als nur ein hübscher Anblick, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Für die Japaner ist die „Sakura“ ein Symbol für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Zu dieser Jahreszeit starten viele in neue Jobs, das neue Semester geht wieder los und die Erneuerung wird zelebriert. „Hanami“, das Kirschblütenbetrachten, nimmt meist volksfestartigen Charakter an, und die sonst so zurückhaltend wirkenden Japaner blühen sprichwörtlich auf (haha). Jedenfalls wird ordentlich gefeiert, wie zum Beispiel bei der Kirschblüte entlang des Meguro River. Links und rechts des Kanals schieben sich Menschenmengen aneinander vorbei, machen Selfies und Gruppenfotos vor den Blüten und holen sich Drinks und Snacks von den Ständen entlang der Strecke. Für uns war der Spaziergang entlang des Kanals ein idealer Einstand – nicht nur was die Kirschblüte anging, sondern auch dafür, sich an Menschenmassen zu gewöhnen.